Es ist schlichtweg sehr aufwändig ein ordentliches Ergebnis zu erzielen. Neben teurem Material, ist eine Lackierkammer vorzuhalten und zur Trocknung ist viel Energie notwendig. Außerdem steckt viel Arbeitszeit drin von der Fahrzeugvorbereitung, dem Lackieren und dem anschließendem Finish.
Aber im einzelnen. Das Material kommt von Chemieunternehmen die nicht versäumen Ihre Preise jedes Jahr entsprechend anzupassen. Eine moderne Lackierung ist zweischichtig und meist mit metallic Partikeln. Die erste Schicht ist die Farbe, sie wird aus einzelnen Farbkomponenten nach einem Rezept gemischt. Das muss sehr genau geschehen deshalb ist eine gewisse Mindestmenge nötig um überhaupt genau genug dran zu sein. Und Farbton ist nicht gleich Farbton, beispielsweise für Brilliantsilber von Mercedes Benz gibt es mittlerweile 8 Rezepturen, die Richtige zu finden ist Aufgabe und Kunst des Lackierers. Diese Basis kostet je Liter heute um 100 Euro je nachdem wie aufwändig die Rezeptur ist. Einzelne Mischfarben können 300 Euro je Liter kosten. Üblicherweise muss man mindestens 100 ml mischen egal ob kleiner PDC Sensor, Spielgelkappe oder Kotflügel. Darauf kommt dann ein Klarlack der den Glanz und die mechanische Beständigkeit erzeugt. Hier sind noch einmal je nach Qualität zwischen 25 und 80 Euro je Liter möglich.
Das alles kommt natürlich auf einen Untergrund der Vorgeschliffen eventuell gespachtelt, danach mit Füller gespritzt und dann bis zu einer 800er noch besser 1200er Körnung perfekt geschliffen wurde. Hier wird also wieder Material eingesetzt und viel Zeit investiert um ein hochwertiges Ergebnis zu erhalten.
Das ganze kann nur bei Objetktemperaturen um 20 grad erfolgen. So eine Lackierwerkstatt muss also gut geheizt sein. Nun kommt das ganze in eine Lackierkammer, eine Art beheizbarer Reinraum. Um möglichst wenig Staub in der Lackierung zu haben wird die Luft darin extra gefiltert und der Spritznebel abgesaugt. Nach dem Spritzen wird dann geheizt damit der Lack möglichst schnell trocken wird und der letzte Staub nicht viel Zeit hat reinzufallen und im Klarlack zu versinken. So ein Heizvorgang verschlingt zusätzlich sehr viel Energie.
Grundsätzlich müssen rund um den Spritzvorgang alle Werkzeuge, das Werkstück und das Drumherum penibel gereinigt werden. Trotz aller Sauberkeit findet sich dann oft, doch noch das ein oder andere Staubkorn, das dann im letzten Finish noch heraus geschliffen wird und die Stelle wieder aufpoliert.
Wenn man also bedenkt das für jeden Lackiervorgang, und sei das Teil noch so klein, eine Mindestmenge Farbe gemischt werden muss, die Lackierkammer geheizt, die verschiedenen Spritzpistolen gereinigt usw. wundert es nicht das der Kunde manchmal überrascht ist wieviel so eine Kleinigkeit kosten muss.
Allerdings hat man dann auch wieder ein perfektes Ergebnis und das Fahrzeug ist wieder gegen Korrosion geschützt.